Projektierung

Die elektronischen Motorsteuergeräte 3RW sind für einfache An­laufverhältnisse ausgelegt. JLast < 10 x JMotor. Bei davon abweichenden Bedingun­gen oder bei erhöhter Schalthäufigkeit muss gegebenenfalls ein größeres Gerät gewählt werden. Zur genauen Dimensionierung sollte das Auswahl- und Simulationsprogramm Win-Soft Starter benutzt werden.

Bei langen Anlaufzeiten muss gegebenenfalls ein Überlastrelais für Schweranlauf gewählt werden. Kaltleiterfühler sind empfeh­lenswert. Dies gilt auch für den Sanftauslauf, da hier während der Auslaufzeit eine zusätzliche Strombelastung gegenüber ei­nem freien Auslauf hinzukommt.

Im Motorabzweig zwischen SIRIUS Sanftstarter 3RW und Motor dürfen keine kapazitiven Elemente enthalten sein (z. B. keine Blindleistungskompensationsanlage). Außerdem dürfen weder statische Systeme zur Blindleistungskompensation noch dyna­mische PFC (Power Factor Correction) während des An- und Auslaufs des Sanftstarters gleichzeitig betrieben werden, um Störungen in der Kompensationsanlage und/oder im Sanftstar­ter zu vermeiden.

Alle Elemente des Hauptstromkreises (wie Sicherungen, Schalt­geräte und Überlastrelais) sind für Direktstart und den örtlichen Kurzschlussverhältnissen entsprechend zu dimensionieren und getrennt zu bestellen. Bitte beachten Sie die in den technischen Daten angegebenen maximalen Schaltfrequenzen.

Hinweis: Beim Einschalten von Drehstrommotoren kommt es bei allen Startarten (Direktstart, Stern-Dreieck-Start, Sanftstart) in der Regel zu Spannungseinbrüchen. Der Einspeisetransforma­tor ist grundsätzlich so zu dimensionieren, dass der Spannungs­einbruch beim Starten des Motors innerhalb der zulässigen Toleranz bleibt. Bei knapper Auslegung des Einspeisetransfor­mators sollte die Steuerspannung (unabhängig von der Haupt­spannung) aus einem separaten Kreis versorgt werden, um ein mögliches Abschalten des Sanftstarters zu vermeiden.

Prinzipschaltbild Leistungselektronik1)
PDT-IMG

1) Prinzipschaltbild gilt für die Baugrößen S0 und S2; bei Baugröße S00 ist die Phase L3, bei Baugröße S3 ist die Phase L2 gebrückt.

Zustandsdiagramme
Ansteuerung mit SPS

Bei Betrieb eines 3RW30 mit Triac- oder Thyristorausgang sollte der Leckstrom am SPS-Ausgang < 1 mA sein, da sonst der 3RW30 den entstehenden Spannungsabfall am Eingang als „Ein-Befehl“ interpretiert. Abhilfe bei SPS-Ausgängen mit größe­rem Leckstrom kann ein RC-Glied mit > 100 nF und 220 W in Reihe zwischen „IN1“ und Klemme „A2“ des 3RW30 bringen (Bestell-Nr.: 3TX7 462-3T siehe Auswahl- und Bestelldaten).

Auswahl- und Simulationsprogramm Win-Soft Starter

Mit dieser Software können alle Siemens Sanftstarter unter Be­rücksichtigung verschiedener Parameter wie Netzbedingungen, Motor-, Lastdaten, spezielle Applikationsanforderungen u.v.a. si­muliert und ausgewählt werden.

Die Software ist ein wertvolles Hilfsmittel, das langwierige und aufwändige manuelle Berechnungen zur Bestimmung der ge­eigneten Sanftstarter überflüssig macht.

Die CD-ROM kann unter folgender Bestell-Nr. angefordert wer­den:

Bestell-Nr.: E20001-D1020-P302-V2-7400.

Weitere Informationen im Internet finden Sie unter

http://www.siemens.de/sanftstarter/